Klarheit ist eines dieser Worte, mit dem etwas in mir sofort in Resonanz geht und das immer eine tiefe Sehnsucht in mir auslöst.
Leider geht mir diese Klarheit im Alltag immer wieder verloren. Vielleicht geht es Dir da so wie mir?
Jemand hat in diesem Zusammenhang einmal den Vergleich einer Schneekugel verwendet, den ich sehr treffend finde. Es gibt so viele Dinge, die erledigt werden möchten oder müssen, die bedacht, geplant und so viele Rollen, die täglich ausgefüllt werden wollen. So sehr im TUN, fühlt sich mein Kopf an wie eine Schneekugel – die Gedanken wirbeln wild durcheinander, überschlagen sich, bringen Unruhe und Durcheinander. Lassen mich manchmal das wirklich Wichtige vergessen, halten mich auf Trab, sind wie ein Vorhang zwischen dem Außen und meinem Selbst. Der klare Blick auf das Leben kommt mir abhanden.
Erst wenn ich mir Zeit nehme, mich zurückzuziehen, das Chaos zu betrachen, dann kann ich sehen, wie der Schnee sich langsam absenkt. Wenn die Kugel nicht mehr geschüttelt wird, wird der Blick nach und nach wieder klar. Die Bewegung hört auf, der Blick öffnet sich, Dinge, die vorher verborgen waren im Schnee, werden wieder sichtbar.
Darum mag ich diese dunklere Jahreszeit, obwohl sie oft kalt und ungemütlich scheint. Aber sie lädt mich ein, zur Ruhe zu kommen, es der Natur gleich zu tun. Mich zurückzuziehen. Zu beobachten, wie der Schnee zu Boden fällt. Und unter dem Schnee entsteht bereits etwas Neues. Ich schaue dem Schnee beim Fallen zu und spüre, wie sich in mir die Ruhe ausbreitet. Klarheit entsteht, wenn ich zur Ruhe komme. Erst das Innehalten und das bewusste „Nichtstun“ helfen mir, dass sich im Innen und Außen wieder etwas ordnen kann.
Neben diesen kleinen Auszeiten, die ich mir nehme, hilft mir auch immer Klarheit in meinem Umfeld. Für mich braucht Klarheit im Innen auch immer Klarheit im Außen. Es darf reduzierter sein. „Weniger“ bedeutet für mich daher nicht Verzicht. Im Gegenteil: Weniger Ablenkung erlaubt mir eine klarere Sicht auf das, was mir wirklich wichtig ist.
Ein weiterer „Anker“ ist für mich meine Yogapraxis. Atem und Bewegung bringen mich wieder in den Kontakt zu mir selbst. Das Außen wird still. Unser Selbst, unsere wahre Natur, ist immer klar. Vielleicht habe ich auch deswegen immer diese tiefe Sehnsucht nach mehr Klarheit. Es ist wie ein Ruf, mich immer weiter auf die Suche nach meinem tiefsten Selbst zu begeben.
Was bedeutet Klarheit für Dich und was hilft Dir, sie zu finden? Teile gerne Deine Gedanken mit uns.
Herzensgrüße,
Susanne Brünjes
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