Was immer mir das Leben zuwirft - ich nehme es und bin dankbar dafür
- Tom Felton -
Noch so eine schwierige Übung….Dankbarkeit für etwas Schönes, etwas, was man sich gewünscht hat…klar, gerne, selbstverständlich doch. Ich könnte stundenlang darüber schreiben, was mir alles Wunderbares in meinem Leben passiert ist und wofür ich dankbar bin.
Aber für alles, auch für das Schwierige? Das geht natürlich nicht sofort, dafür braucht man etwas Zeit, manchmal auch viel Zeit. Und oft reicht Zeit allein auch nicht aus, Zeit heilt mitnichten alle Wunden. Im Gegenteil, aus dem heftigen Schmerz oder anderen heftigen Gefühlen werden erkaltete, verhärtete Formen, wie Groll, Verbitterung, Versteinerung, Apathie usw. Manchmal braucht man auch Hilfe, jemanden, der zuhört und die Gefühle mit dir zusammen aushält, dass sie da sein dürfen.
Grundsätzlich glaube ich, dass das Leben uns die Erfahrungen machen lässt, die uns wachsen lassen, auch wenn das manchmal kaum zu glauben und unsagbar schwer ist. In meiner Kindheit und Jugend habe ich, wie wohl alle, angenehme und unangenehme Erfahrungen gemacht. Wie Gott sei Dank nicht bei allen, war eine der schwierigen Erfahrungen so überwältigend, dass ich sie abgespalten und erst viele, viele Jahre später wieder erinnert habe. Das war alles andere als einfach, aber mittlerweile bin ich dankbar für alle diese Erfahrungen, weil sie mich auf meinen Weg als Psychotherapeutin gebracht haben und ich Menschen vielleicht verständnisvoller begleiten konnte, als wenn ich diese Erfahrungen nicht gemacht hätte.
Oder auch eine Erfahrung, als ich eine Ernennung zur Lehranalytikerin in einem analytischen Institut, in dem ich als Dozentin tätig war, nicht erhalten habe. Das habe ich als einen sehr tiefen Schmerz, als eine starke Kränkung erlebt. Aber im Nachhinein bin ich nur dankbar, denn nach dieser Enttäuschung habe ich mich umorientiert und gemerkt, dass es mir viel besser gefiel, ganz frei alle Möglichkeiten in meinem Berufsfeld auszuprobieren, was an diesem Institut zumindest zur damaligen Zeit nicht möglich gewesen wäre. Sie haben schon richtig gemerkt, dass ich eine „Exotin“ war, bevor ich selber mir das gestattet habe.
Ein Plädoyer für die Dankbarkeit für alles, was geschieht, auch wenn es oft sehr schwer ist.
In Verbundenheit, Susanne-Goya
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