Ja-Sagen als Wundermittel

Susanne-Goya • 14. September 2023

Das „Ja-Sagen“ zu dem, was ist, kann man eigentlich als ein Wundermittel beschreiben, das hilft, dass es im Leben fließt und es einem gut geht. Ist eigentlich auch logisch, denn wenn etwas so ist, wie es ist, wird es ja durch ein „Ich will das aber nicht!“ nicht anders. Im Gegenteil, es verhärtet sich und bleibt einem erhalten, obwohl man es doch weghaben wollte.

Wenn es etwas im Außen ist, wozu du nicht „Ja“ sagen kannst, was du nicht akzeptieren willst, so schau dir zunächst die Gefühle an, die das Ereignis in dir auslöst und sage zu denen „Ja“ und schau, was passiert.

Natürlich bedeutet das nicht, dass du ganz passiv bleiben sollst, dich anpassen und alles ertragen sollst. Es geht nur darum zuerst die Yin-Energie, die Hingabe, das „Ja“ zuzulassen. Daraus folgt dann u.U. eine Klarheit, was zu tun ist ohne Krampf und Kampf, eine Art natürlicher Yang-Energie.


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Die meisten Therapieformen nutzen das. Therapie besteht zu einem großen Teil daraus, dass Gefühle angeschaut werden, die man irgendwann im Leben nicht haben wollte, weil sie zu schmerzhaft oder unangenehm waren, so dass man sie weggesperrt hat. Die Gefühle werden aus der „Kammer“, in die sie gesperrt waren, herausgeholt. Sie dürfen sein. Durch das Anschauen mit einer gewissen Distanz können sie erlebt werden, ohne dass man darin untergeht. Und so entsteht Wandlung.

Nur wenn die Gefühle mit erlebten traumatischen Geschehnissen zu tun haben, ist der Prozess komplizierter. Dafür gibt es ganz spezielle Therapieformen, die der Besonderheit der Problematik gerecht werden.

Aber im Kleinen passiert das in unserem Leben auch andauernd. Vielleicht magst du mal als erstes beobachten, wie oft du Gefühle, die du nicht haben willst, wegschiebst? Als ich damit begonnen habe, war ich sehr erstaunt, wie oft das geschieht. Und in einen nächsten Schritt erlaube dir, sie zu fühlen. Beobachte dich dabei. Sei ein wertfreier Beobachter. Das, was du fühlst, das fühlst du und es darf sein.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dir deine Gefühle als deine inneren Kinder vorstellst, um die du dich kümmern möchtest. Mach es wie eine liebevolle, präsente Bezugsperson, die einfach für dich da ist, die weiß, dass etwas jetzt wehtut, traurig oder wütend macht oder Ähnliches, die dich in den Arm nimmt, dir erlaubt, die Gefühle einfach zu spüren, die aber auch weiß, dass es vorübergeht, die nicht mit dir gemeinsam in den Gefühlen wegschwimmt, denn dann fehlt dir der Halt, um deine Gefühle wirklich erleben zu können und dann auch wieder herauszukommen.

Ich hatte eine Zeitlang nachts schwere Träume und hatte ganz vergessen, dass es gut ist, keinen Widerstand zu haben gegen das, was ist. Dass es gut ist, die Erlaubnis zu geben, dass es ist, wie es ist. Nein, ich habe mich geärgert, gehadert und wollte es weghaben. Und es wurde häufiger und stärker, bis mir endlich wieder einfiel: “Mensch, du wolltest doch „Ja“ sagen zu dem, was ist". Nachdem ich dann begonnen habe, die Träume und die daraus entstehenden Gefühle und Körperempfindungen einfach zu beobachten, ihnen die Erlaubnis zu geben, dass sie einfach sein dürfen, sind sie viel seltener geworden und was noch wichtiger ist: sie haben auch keinen Einfluss mehr auf mein Befinden, wenn ich dann aufstehe.

Vielleicht magst du das auch mal ausprobieren?

Alles Liebe, Susanne-Goya

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