"Wie die Kinder werden“
Nicole-Anako hat mir gerade ein Bild gezeigt, auf dem ein Kind zu sehen ist, wie es versunken in seinem Spiel ist und meinte, dass Kinder doch am ehesten immer oder ganz oft diese Begeisterung leben.
Mir fiel dazu der Satz von Jesus ein: „Werdet wie die Kinder!“ Da ich keineswegs bibelfest bin, habe ich erstmal gegoogelt und tatsächlich heißt es: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“. Huch, dachte ich, das hört sich aber streng und etwas moralin-sauer an und eher, dass es um die Zeit nach dem Tode geht. Ich sag ja, dass ich nicht bibelfest bin, aber ich habe in meinem Gefühl Jesus immer voller Liebe erfahren. Deshalb kam mir eine andere Interpretation, dass wir hier auf der Erde uns unser eigenes Himmelreich bilden können, wenn wir umkehren und wie die Kinder werden.
Wie sind denn Kinder? Na ja manchmal auch quengelig, trotzig und schwierig, aber ich glaube, wenn man sie lässt und sie ganz in ihrem Spiel oder Sein versinken, dann sind sie ganz bei sich selbst, sind verbunden mit ihrem Tun oder dem, was sie gerade beschäftigt, sind ganz wahrhaftig sie selber, wie sie eben sind. Sie sind im „Jetzt“ mit offenem Herzen, im Moment, der gerade ist und das Geschehen ist weitgehend zielfrei. Das Ziel ist das, was gerade geschieht oder in diesem Moment geschehen soll, nur das. Es ist ein Moment des Fließens und der Fülle, kein Mangel weit und breit, voller Hingabe und eben Begeisterung.
Vielleicht ist es tatsächlich der Sinn unseres Lebens, in diesem Sinne wie die Kinder zu werden? Das Leben weniger als Kampf zu sehen, spielerischer, im Moment zu sein, immer mehr und öfter einfach zu sein? Es wäre auf jeden Fall sehr viel lustvoller und begeisternder. Und vielleicht passt es dann sogar auch mit dem Himmelreich nach dem Tode, denn vermutlich können wir das, was wir auf diese Weise erschaffen und erleben tatsächlich eher mitnehmen als alles Materielles, denn das müssen wir dann ja auf jeden Fall loslassen.
In Liebe, Susanne-Goya
Zweimal drei macht vier widewidewitt und drei macht neune, ich mache mir die Welt, widewide, wie sie mir gefällt - Pippi Langstrumpf